Montag, 27.03.2023
Hitze, Dürre,
Starkregen: Der Klimawandel ist längst angekommen, auch in Deutschland.
Überschreitet die Menschheit bald kritische Kipppunkte im Klimasystem? Und ist
das 1,5-Grad-Ziel überhaupt noch erreichbar? Nein, sagt der renommierte
Klimaforscher Mojib Latif. Ein Gespräch.
Zusammenfassung:
- Ich habe stets klar gesagt, dass es so gut wie ausgeschlossen ist, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
- Das würde bedeuten, dass die Welt bis 2030 den CO2-Ausaatoß mindestens halbiert. Das sehe ich nicht
- Wenn ich einige Politiker in Deutschland höre, die sagen, dass wir unsere Emissionen senken müssen, damit das Klima nicht aus dem Ruder läuft, dann ist das nicht richtig. Es zählt nur der weltweite Ausstoß
- Es ärgert mich auch, wenn in den Medien die Worte der
Politiker mehr oder weniger kritiklos übernommen werden
- Solange China oder Amerika ihren Ausstoß nicht deutlich verringern, ist es völlig irrelevant was wir tun
- Allein China hat einen Antel von etwa 30 % am weltweiten CO2-Emission.
- Wir hören jedes Jahr nach den Klimakonferenzen, dass die Länder zum 1,5-Grad Limit stehen. Seitdem das Thema auf der weltpolitischen Agenda steht, sind die weltweiten CO2-Emissionen explodiert und seit 1990 um circa 60 Prozent gestiegen.
- Deutschland hat seine Emissionen im selben Zeitraum um 40 Prozent gesenkt. Das zeigt, dass es geht, und Deutschland zu den Guten gehört. Der politische Wille ist in vielen anderen Ländern, wie China aber nicht da.
- Es gibt viele gute Gründe, warum wir etwas tun müssen. Aber das Klima würden wir damit nicht retten
- Wir brauchen globale Anstrengungen, sonst wird das nichts. Deshalb werden wir aus meiner Sicht das Pariser Abkommen nicht erreichen, denn der weltweite Ausstoß an CO2 steigt immer noch. Er sinkt nicht, er steigt
- Selbst wenn er gleich bliebe, würden wir die Klimaziele nicht erreichen, so der renommierte Klimaforscher
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