Da der Klimaschutz in Deutschland das beherrschende politische Thema sein soll, werde ich hier von mir zusammengestellte Beiträge zu diesem Thema sammeln und archivieren.
„Es ist ausgeschlossen, die
Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen“ Montag,
27.03.2023
Hitze, Dürre,
Starkregen: Der Klimawandel ist längst angekommen, auch in Deutschland.
Überschreitet die Menschheit bald kritische Kipppunkte im Klimasystem? Und ist
das 1,5-Grad-Ziel überhaupt noch erreichbar? Nein, sagt der renommierte
Klimaforscher Mojib Latif. Ein Gespräch.
Zusammenfassung:
Ich habe stets klar gesagt, dass es so gut wie
ausgeschlossen ist, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Das würde bedeuten, dass die Welt bis 2030 den
CO2-Ausaatoß mindestens halbiert. Das sehe ich nicht
Wenn ich einige Politiker in Deutschland höre, die
sagen, dass wir unsere Emissionen senken müssen, damit das Klima nicht aus dem
Ruder läuft, dann ist das nicht richtig. Es zählt nur der weltweite Ausstoß
Es ärgert mich auch, wenn in den Medien die Worte der
Politiker mehr oder weniger kritiklos übernommen werden
Solange China oder Amerika ihren Ausstoß nicht
deutlich verringern, ist es völlig irrelevant was wir tun
Allein China hat einen Antel von etwa 30 % am
weltweiten CO2-Emission.
Wir hören jedes Jahr nach den Klimakonferenzen, dass
die Länder zum 1,5-Grad Limit stehen. Seitdem das Thema auf der weltpolitischen
Agenda steht, sind die weltweiten CO2-Emissionen explodiert und seit 1990 um
circa 60 Prozent gestiegen.
Deutschland hat seine Emissionen im selben Zeitraum
um 40 Prozent gesenkt. Das zeigt, dass es geht, und Deutschland zu den Guten
gehört. Der politische Wille ist in vielen anderen Ländern, wie China aber
nicht da.
Es gibt viele gute Gründe, warum wir etwas tun müssen.
Aber das Klima würden wir damit nicht retten
Wir brauchen globale Anstrengungen, sonst wird das
nichts. Deshalb werden wir aus meiner Sicht das Pariser Abkommen nicht
erreichen, denn der weltweite Ausstoß an CO2 steigt immer noch.
Er sinkt nicht, er steigt
Selbst wenn er gleich bliebe, würden wir die
Klimaziele nicht erreichen, so der renommierte Klimaforscher
Deutschland schafft Klimaziele, doch zwei Bereiche reißen uns runter.
So und ähnlich die Meldungen.
Sorgenkind sei der Verkehrssektor, Klimaziele wurden verfehlt.
Pläne der Bundesregierung seien ambitioniert. Deutschland soll bis 2045 klimaneutral
sein. Wie
Habeck sagt, ist das Ziel ein Plan und wer den hinterfragt, stehe zwar
moralisch im Abseits, aber für eine Klimakatastrophe macht er ihn
(noch) nicht verantwortlich.
Wie
denn auch? Bis 2045 klimaneutral? Und wenn
nicht? Was, wenn Deutschland die Klimaziele verfehlt? Dann ist der Plan,
wie in einer sozialistischen Planwirtschaft üblich, halt nicht erfüllt.
Aber was passiert dann mit dem
Klima? Ganz einfach: Absolut nichts. Der Endzeitfatalismus selbst ernannter Klimaretter ist nur noch ermüdend. Dagegen
hilft ein Video des russisch-britischen Satirikers Konstantin Kisin. In neun
Minuten bringt er das Problem dieser woken Aktivisten brillant auf den Punkt:
„Wir können nur eines tun, und wissen Sie,
warum? Dieses Land ist für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen
verantwortlich, was bedeutet, dass es absolut keinen Unterschied für den
Klimawandel machen würde, wenn Deutschland klimaneutral würde. Und wissen Sie,
warum? Weil die Zukunft des Klimas in Asien und Lateinamerika entschieden wird,
und zwar von armen Leuten, die sich einen Dreck um die Rettung des Planeten
scheren. Die Zukunft des Klimas wird in Asien und Lateinamerika von armen
Leuten entschieden werden, denen die Rettung des Planeten völlig egal ist.
Wissen Sie warum? Weil sie arm sind (…) Sie werden diese Menschen nicht dazu
bringen, arm zu bleiben.“„Es gibt nur eine Sache, die wir in diesem Land tun
können, um den Klimawandel zu stoppen, und das ist, wissenschaftliche und
technologische Durchbrüche zu erzielen, um saubere Energie zu erzeugen, die nicht nur sauber,
sondern auch billig ist“, fährt Kisin fort.
In der ökologischen Transformation der Wirtschaft setzt die Ampel
lieber auf staatliche Planvorgaben als auf die freien Kräfte des
Marktes. Dies ist nicht nur teuer, sondern geht auch mit tiefen
Eingriffen in die individuellen Freiheitsrechte einher.
In der Klimapolitik sollten wir nicht auf Aktivisten, sondern auf
Ökonomen hören. Doch die kommen kaum zu Wort. Warum ist das so? VON JOACHIM WEIMANN am 5. Februar 2023
Es gab Zeiten, in denen wurden die großen Fragen der Zeit in
parlamentarischen Debatten verhandelt und entschieden. Ich erinnere mich
noch genau an das Jahr 1972. Ich war 16 Jahre alt und besuchte ein
Internat. Im April kam es zum konstruktiven Misstrauensantrag gegen
Willy Brandt und dessen Ostpolitik. Die Bundestagsdebatte und die
anschließende Abstimmung wurden live im Fernsehen übertragen, und alle
Schüler hatten sich im Speisesaal versammelt, um zuzusehen. Brandt war
unter uns sehr beliebt, und so brach nach der Ablehnung des
Misstrauensvotums lauter Jubel los. Man kam sich vor wie im
Fußballstadion, wenn ein Tor fällt.
Diese Zeiten sind lange vorbei. Heute entscheiden sich Debatten in Talkshows
und in den sozialen Medien. Ausgetauscht werden keine ausgefeilten
Argumentationen, sondern Schlagworte und Narrative. Einfache
Geschichten, die uns die Welt erklären, die wir in ihrer Komplexität
schon lange nicht mehr verstehen. Wir lösen das Plastikproblem der
Weltmeere, indem wir Strohhalme und Plastiktüten verbieten, das
Klimaproblem mit dem Neun-Euro-Ticket und Windrädern in Deutschland.
Der Endzeitfatalismus selbst ernannter Klimaretter ist nur noch
ermüdend. Dagegen hilft ein Video des russisch-britischen Satirikers
Konstantin Kisin. In neun Minuten
bringt er das Problem dieser woken Aktivisten brillant auf den Punkt:
„Wir können nur eines tun, und wissen Sie, warum? Dieses Land ist für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen
verantwortlich, was bedeutet, dass es absolut keinen Unterschied für
den Klimawandel machen würde, wenn Deutschland klimaneutral würde. Und wissen Sie, warum? Weil die Zukunft des Klimas in
Asien und Lateinamerika entschieden wird, und zwar von armen Leuten, die
sich einen Dreck um die Rettung des Planeten scheren. Die Zukunft des
Klimas wird in Asien und Lateinamerika von armen Leuten entschieden
werden, denen die Rettung des Planeten völlig egal ist. Wissen Sie
warum? Weil sie arm sind (…) Sie werden diese Menschen nicht dazu
bringen, arm zu bleiben.“ Zack. Mitten in die neomarxistischen
Fridays-for-Future-Herzen.
Damit stellt sich erneut die Frage: Was tun? „Es gibt nur eine Sache, die wir in diesem Land tun können, um den Klimawandel zu stoppen,
und das ist, wissenschaftliche und technologische Durchbrüche zu
erzielen, um saubere Energie zu erzeugen, die nicht nur sauber, sondern
auch billig ist“, fährt Kisin fort.
Und kommt sogleich zum springenden Punkt: „Das Einzige, was Wokeness
im Gegenzug zu bieten hat, ist eine Gehirnwäsche, die kluge junge Köpfe
wie Sie dazu bringt, zu glauben, dass Sie Opfer sind, dass Sie nichts
bewirken können, dass das, was Sie tun müssen, um die Welt zu
verbessern, darin besteht, sich zu beschweren, zu protestieren und Suppe
auf Gemälde zu schütten (…) Wir wissen, dass der Weg, die Welt zu
verbessern, darin besteht, zu arbeiten, zu schaffen, zu bauen. Und das
Problem mit der Kultur der Wokeness ist, dass sie zu viele junge
Menschen wie Sie dazu gebracht hat, das zu vergessen.“
Carlos Alexander Gebauer, deutscher Jurist, Publizist und Schriftsteller...
...über gesellschaftliche Veränderungen, die angeblich so „alternativlos“ sind, dass man ihnen nicht widersprechen darf, ohne von einer lauten und großenteils ungebildeten Minderheit sofort ein Etikett als Nazi-, XYZ-Leugner- oder Zukunftsfeind aufgeklebt zu bekommen. Interessanterweise würden die Protagonisten dieser sektenähnlichen Forderungen nicht erkennen, dass sie selbst die ersten Opfer der von ihnen ersehnten Veränderungen wären: Weil sie selbst nichts können, was in einem Agrarstaat wirklich gebraucht wird: „Eine Generation, die nicht mehr weiß, was körperliche Arbeit ist,
bekämpft den Motor und setzt auf Muskelkraft. Es ist die Generation
Zentralheizung, die glaubt, Wärme komme einfach aus der Wand. Die
Generation, die nie Kohle aus dem Keller in den fünften Stock geschleppt
hat, um es warm zu haben. Ohne Aufzug.
Diese Generation, die nicht
einmal mehr den Satz auf den Mülltonnen kennt "Keine heiße Asche
einfüllen". Eine Generation, die jeden erdenklichen Luxus - von der
Waschmaschine über den Wäschetrockner bis zur Spülmaschine und von der
elektrischen Zahnbürste über den Akkurasierer bis zum
Kaffeevollautomaten - für naturgegeben hält. Es ist diese Generation,
die nun ganze Städte zu Fußgängerzonen umbauen will, damit die alternde
Bevölkerung ihre Wasserkästen möglichst nicht nach Hause transportieren
kann, sondern Flasche für Flasche einkaufen muss; so wie sie auch jede
einzelne Flasche aus dem Müll fischt, um das Pfand in Rente zu wechseln.
Die wohlstandsverwahrlosten Luxuskinder, denen der Schweiß bislang
allenfalls im Fitnessstudio floss. All diese Entschleuniger und
Natureinklangsfetischisten, die Life-Life-Balancierer und
Lattemacchiato-Jonglierer werden lernen: Motorsägen und Elektrobohrer,
Fahrstühle und Lkws, sie alle wurden nicht erfunden, um das Biotop des
dreifach gefächerten Wildlurchs oder das Habitat der fluoreszierenden
Zwerglaus zu stören, sondern um den endlosen Schmerz, die ächzende Pein
und das zerrende Keuchen bei der Bewältigung alltäglichen Tuns zu
reduzieren, um das Leben lebenswerter und die Welt freundlicher zu
gestalten.
Ich wage vorauszusehen:
Erst wenn Ihr Euer letztes
Bettgestell, Eure letzte Schrankwand, Euren letzten Bierkasten und Euren
letzten Gartengrill im Nieselregen eines Herbstnebeltages auf dem
Lastenfahrrad den Berg hochgezerrt habt, werdet Ihr begreifen, warum Opa
froh war, ein Auto zu besitzen. Und wenn Ihr dann in einer
anschließenden Zwischenphase wieder zwischen Bergen von Pferdeäpfeln
über die Straßen gehüpft seid, dann kommt der Tag, an dem Ihr Euer
Lastenfahrrad in einem glücktriefenden Moment zum Sperrmüll stellt.
Sei's drum: Jede Generation hat das Recht, aus ihrer eigenen Dummheit zu
lernen. Schmerzen sind der beste Lehrer.“
Freitag, 2. Dezember 2022
Vince Ebert: Noch einmal für alle
Deutschland benötigt täglich etwa 1,4 TWh Strom (im Winter deutlich mehr). Es gibt zig Tage im Jahr, an denen Wind- und Sonne nur 3-10 % des täglichen Strombedarf liefern. Wasserkraft liefert in Deutschland auch nur ein paar Prozent. Deutschland hat Energiespeicher, die maximal 0,04 TWh speichern können. Es genügen also einfache Grundrechenarten, um zu dem Schluss zu kommen: ES GEHT SO NICHT! Siehe auch: Tägliche Stromproduktion in Deutschland
Von Axel Bojanowski - Chefreporter Wissenschaft 15.01.2022 Der Reflex ist eingeübt: Nach Naturkatastrophen schieben Politiker und
Medien die Schuld auf die globale Erwärmung. Einer Forscherin, die den
Warnungen bislang Vorschub leistete, geht es nun zu weit. Zusammen mit
Kollegen fordert sie einen Kurswechsel.
In
der Debatte um die Klimaerwärmung gibt es ein starkes Ungleichgewicht:
Klimawissenschafter und Aktivisten kommen häufig zu Wort. Stimmen von
anderen Naturwissenschaftern, Ökonomen und Sozialwissenschaftern werden
oft nicht gehört. Das muss sich dringend ändern.
Den wenigsten ist klar, wie hochgradig sensibel unser
Stromnetz ist. Es ist eines der kompliziertesten von Menschenhand
geschaffenen geregelten Systeme. Allein das deutsche Netz hat eine
Gesamtlänge von fast zwei Millionen Kilometern, was der fünffachen
Entfernung von der Erde zum Mond entspricht. Fast 600000 Transformatoren
und Umspannstationen sorgen in unserem Land dafür, dass der Strom
verlässlich aus der Steckdose kommt. Rund um die Uhr, an sieben Tagen
die Woche.
Ex-EnBW-Chef Utz Claassen über die deutsche Energiekrise -
Der frühere Energie-Manager Utz Claassen hält die aktuelle
deutsche Energiekrise für ein hausgemachtes Problem und sieht die
Bundesrepublik als energiepolitischen Geisterfahrer, der im Rest der
Welt nur noch Fassungslosigkeit erzeugt. Im Interview spricht Claassen
über Waschlappen-Ratschläge, politische Ideologien, die verkorkste
Gasumlage – und über die Zukunft des Industriestandorts Deutschland.
Im Ausland macht sich Robert Habeck mit dem Atomausstieg
lächerlich, zu Hause verschweigt er Fakten. Ulrich Waas war bis Ende
2021 Mitglied der Reaktor-Sicherheitskommission, die das
Bundesumweltministerium berät. Hier widerlegt er einige der
Hauptargumente, die von der Bundesregierung gegen einen Weiterbetrieb
der verbliebenen Kernkraftwerke vorgebracht werden.
Die AKW-Laufzeitverlängerung wurde im Bundeswirtschaftsministerium
gezielt ausgebremst. Das zeigen regierungsinterne Dokumente, die Cicero
aus dem Umweltministerium erhalten und gemeinsam mit „Welt am Sonntag“
ausgewertet hat. Robert Habeck gerät seitdem zunehmend unter Druck. Doch
die eigenen Akten zur Atomkraftfrage hält sein Ministerium weiterhin
geheim, obwohl ein gesetzlicher Anspruch auf Einsicht besteht. Deshalb
haben wir nun Klage eingereicht.
Seit Jahrzehnten führen die Grünen ihren Kampf gegen Atomenergie
in Deutschland – erst auf der Straße, inzwischen in der Regierung. In
einer gemeinsamen Recherche zeigen Cicero und „Welt am Sonntag“ auf, wie
im Wirtschafts- und Umweltministerium monatelang getrickst und
verzögert wurde, um eine wirtschaftlich sinnvolle Laufzeitverlängerung
zu verhindern. Der Konflikt um die letzten deutschen Kernkraftwerke ist
noch nicht beendet.
Energiekrise - Die Rettung der Klimapolitik vor den Bürgern Abwehrschirm und Entlastungspakete sollen angeblich den Wohlstand der
Bürger erhalten. Sie zielen jedoch darauf ab, die elitäre ökologische
Klimapolitik vor einer Rebellion der Bürger zu schützen.
Das Desaster deutscher Politik wird immer deutlicher – aber angesichts
des bedrohten Wohlstands sehen die meisten Medien vor allem die Bürger
in der Pflicht. Schließlich würde eine schonungslose Analyse der Miseren
des Landes die Mitschuld der Medien am Niedergang Deutschlands deutlich
machen.
Gasbettelei
Wenn´s
nicht so traurig wäre, könnte man lachen. In Deutschland wird
großkotzig das deutsche Energiewende-Modell als Vorbild für die Welt
bezeichnet und jetzt reisen führende Politiker wie Bettelmönche mit
Klingelbeuteln um die Welt und betteln um Energierohstoffe.
Bis zum Jahr 2024 besteht keine Chance, die russischen
Gaslieferungen komplett zu ersetzen. Daher ist die einzige Möglichkeit,
Russland dazu zu bewegen, die vereinbarten Mengen weiterhin zu liefern.
Denn wenn uns im Winter das Gas ausgeht, wird das erneut einen massiven
Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung bedeuten, den wir uns nach
der Corona-Krise nicht leisten können.
Gefühlte und tatsächliche Wahrheiten - Deutschland braucht dringend eine Klimapolitik ohne Denkverbote (Focus+) Der Ukrainekrieg offenbart die gravierenden Verfehlungen in der
Energie- und Klimapolitik in Deutschland. Ursächlich hierfür ist die
enorme Diskrepanz zwischen den ideologisch-moralischen
Wunschvorstellungen und der energiewirtschaftlichen Realität.
Vernünftige Klimapolitik muss den Kriterien der Effizienz und der
Wirksamkeit entsprechen und grundlegend auf Forschung und Innovationen
beruhen.
Was kostet der Gas-Boykott? Die Bundesregierung will immer noch nicht eingestehen, dass ihre Energiepolitik gescheitert ist Von Fritz Vahrenhold Der Boykott russischer Gaslieferungen wäre das endgültige Aus für sechs
Millionen Industriearbeitsplätze. Auch Flüssiggas ist wegen seiner hohen
Preise keine Alternative. Die Bundesregierung drückt sich um das
Eingeständnis, dass die Energiewende krachend gescheitert ist, so der
Energieexperte Fritz Vahrenholt.
Die
Deutschen fürchten sich immer. Aber mehr als vor allem anderen fürchten
sie sich derzeit vor dem Klimawandel. Das hängt damit zusammen, dass es
überproportional viel Klimaberichterstattung gibt. Diese ist moralisch
aufgeladen und sympathisiert mit Aktivisten. Irgendwer hat in
Deutschland in der jüngeren Vergangenheit angeordnet, dass der
Klimawandel von jetzt an unser einziges wirklich wichtiges Problem ist.
Wenn wir diesem Problem nicht sofort alles andere unterordnen, wird die
Welt untergehen.
Was
ist dem Westen wichtiger – die Menschenrechte in China oder der
Klimaschutz? Über die Widersprüche der Klimapolitik wird nicht gerne
geredet (NZZ)In
der Klimapolitik geben Heuchler und Phantasten den Ton an. Deutlich
wird das im Umgang mit China. Man braucht Peking und schürt zugleich die
Spannungen. Es ist Zeit für Ehrlichkeit – und für realistische Ziele. Es
ist keine Übertreibung zu behaupten, dass die Klimapolitik das Thema
mit der größten Sprengkraft der Gegenwart ist. Hier vermischen sich
Geopolitik, wirtschaftliche Interessen, nationale Egoismen und obendrein
die Gesetze der Natur, die sich menschlichem Einfluss entziehen. Dieses
Knäuel liesse sich vielleicht entwirren, wenn die traditionellen
Instrumente der Politik nicht an eine Grenze stießen. Wir reden von
der Weltgemeinschaft und meinen damit die internationalen Organisationen
und Konferenzen, die jedes Problem so lange erörtern, bis es in
unzähligen Papieren fein säuberlich portioniert ist. Tatsächlich aber
gab es in der Vergangenheit auf die wenigsten Fragen wirklich globale
Antworten. Selbst die Corona-Pandemie wird national bekämpft.
Die
größte Herausforderung lautet nicht, den Temperaturanstieg um ein
halbes Grad mehr oder weniger zu reduzieren, sondern einen Konsens aller
relevanten Akteure zu erreichen. Denn der Klimawandel kann nur begrenzt
werden, wenn die Menschheit an einem Strang zieht. Bis jetzt ist von
Eintracht wenig zu spüren. Zur Uno-Klimakonferenz COP26 reisen
voraussichtlich weder der chinesische noch der russische Staatschef an.
Xi Jinping repräsentiert den grössten Verursacher von Treibhausgasen,
Wladimir Putin einen der grössten Produzenten fossiler Brennstoffe.
Heinz Buschkowsky: „Bei der SPD gehen Klima und Erdenrettung vor Versorgung des Einzelnen“ (WELT+) In
der Sendung „Hart aber fair" sagte die EU-Vizepräsidentin Katarina
Barley (52)unter anderem: „Die Kilowattstunde, die ich nicht verbrauche,
ist am billigsten.“ Und unterstellte so den Verbrauchern, sie seien
eben selbst schuld an den steigenden Kosten. Heinz Buschkowsky: Das
ist ein Schmarrn. Es ist schon schneidig als jemand aus der monatlichen
20.000 Euro-Klasse breiten Bevölkerungsschichten den „Klugscheißer“ zu
geben, dass sie eben ihr Haus umbauen müssen. Wer Energie verschleudert,
versündigt sich eben am Erdball und muss dafür Buße tun. Aber Spaß
beiseite, das kann man den Menschen doch nicht ernsthaft anbieten.
Glauben die Herrschaften aus dem Elfenbeinturm wirklich, dass der
Durchschnittsmensch im Lande einfach nur mal so Baumaßnahmen zum
Klimaschutz finanziert? Da muss man schon ziemlich abgehoben sein. Aber
die Ansage ist klar: Wer seinen Energieverbrauch nicht senkt, ist ein
Volksschädling.
WELT: Früher war die SPD die Partei der kleinen Leute. Haben sich die Prioritäten verschoben? Buschkowsky:
Der Gedanke drängt sich auf. Impfkosten und Covid-Tests sind
unzumutbar, aber Haussanierungen erste Bürgerpflicht. Ein bisschen
verrückt ist das schon. Bei der SPD gehen Klima und Erdenrettung vor
Versorgung und Lebensstandard des Einzelnen. Vor einem halben Pfund
Butter und dem Jahresurlaub im Mallorca kommt erst die Rettung des
Planeten.
Buschkowsky:
Das kann man wohl sagen. Das Ziel der Politik, den Lebensstandard der
Bürger zu sichern und zu erhalten, ist abgelöst durch Sorge um den
Erdball. Jetzt heißt es: Der Lebensstandard des Einzelnen ist gegenüber
globalen Erfordernissen nachrangig. Glaubt jemand wirklich, dass Wohl
und Wehe der Menschheit dadurch auf dem Spiel stehen, ob Oma Duck ihr
Häuschen im Schwarzwald wärmeisoliert oder nicht? Auch
Sonnenkollektoren, Windräder oder Wärmepumpen sind nur Winzlinge im
System und für den steigenden Energiebedarf zum Beispiel Chinas von
untergeordneter Bedeutung.
Ist das der Klimawandel? Angesichts
der katastrophalen Überschwemmungsbilder im Westen Deutschlands ist für
viele schnell klar: Das liegt am Klimawandel. Deswegen wird mehr
Klimaschutz gefordert. Ja, wir brauchen mehr Klimaschutz. Aber meinen
wirklich alle das Gleiche? Ich meine nein. Ideologen sehen die Stunde
gekommen, massiv mehr Schutz des Klimas zu fordern. Pragmatiker dagegen
mehr Schutz vor dem Klima.
Statt
wie das Kaninchen vor der Schlange auf den Klimawandel zu starren und
zu glauben, wir Deutschen könnten mit einem Anteil von rund 1,5 % des
CO2 am Weltaufkommen mit Milliarden das Weltklima beeinflussen, muss
dringend mehr Geld dafür verwendet werden, die Infrastruktur „klimafest“
zu machen und für mehr Wasserspeicherung als Vorsorge für Dürrezeiten
und Hochwasserschutzmaßnahmen für Starkregenphänomene und steigende
Meeresspiegel zu sorgen.
Offensichtlich
hat sich das Klima bereits gewandelt und eines ist gesicherte
Erkenntnis: Selbst wenn Deutschland ab sofort kein CO2 mehr emittieren
würde, hätte das keinerlei Einfluss auf das globale Klima. Und wenn das
auf der ganzen Welt geschähe, würde es noch 60 bis 70 Jahre dauern, bis
ein positiver Effekt spürbar und sich das Klima auf welchem Niveau auch
immer einpendeln würde. Also täten wir gut daran, uns vor
Extremwetterlagen zu schützen, statt sie verhindern zu wollen…
Es
lässt sich wohl nicht leugnen, dass es einen Zusammenhang zwischen der
zunehmenden Häufigkeit extremer Wetterlagen und dem Klimawandel gibt.
Aber selbst wenn Deutschland bereits klimaneutral wäre, sähe die
weltweite Großwetterlage nicht anders aus. Die Bundesrepublik
Deutschland ist jedenfalls nicht das Land, das die Erderhitzung
entscheidend befördert. Was immer wir in der Klimapolitik auch tun: Ein
deutscher Allleingang bewirkt nichts, und ein konzertiertes europäisches
Vorgehen führt ebenfalls nicht zu einer weltweiten Verbesserung der
Lage. Ohne globale Anstrengungen, ohne ein Mitwirken von China, den USA,
Indien und Russland, sind nationale Lösungen beruhigend fürs Gewissen,
bewirken aber keine nachhaltige Trendumkehr. Übrigens: Man mag sich
nicht vorstellen, die vielen Rettungsfahrzeuge, die zurzeit zum Einsatz
kommen, würden ausnahmslos von Elektromotoren angetrieben. Dann stünden
in den überschwemmten Gebieten alle Räder still, weil dort die
Stromversorgung zusammengebrochen ist. Was zeigt, dass wir aus dieser
Katastrophe nur lernen können. Aber das erfordert nüchterne Analysen –
selbst in einem Superwahljahr.
Die
politische Aufarbeitung der Unwetterkatastrophe in Deutschland
konzentriert sich auf den Streit über die Energiewende. Fragen zum
besseren Schutz der Bevölkerung vor Unwetterkatastrophen wären
mindestens so wichtig.
Die
schweren Unwetter in Westdeutschland und ihre erschreckende Zahl von
Todesopfern sind eine unglaubliche Tragödie. Blickt man auf die
politischen Debatten der letzten zwei Tage, entsteht allerdings der
Eindruck, als wäre das Ereignis für viele Personen eher ein Glücksfall.
Sie sehen sich in ihrer Weltanschauung bestätigt und ziehen in
politischen Statements, in Medienkommentaren oder auf den sozialen
Netzwerken blitzschnell die mal hämisch, mal warnend gemeinte
Schlussfolgerung: Das sind die Folgen des Klimawandels.... >>> zum Text (lesenswert)